
Die Bundestagswahl vom 23. Februar 2025 ist entschieden: CDU/CSU holte 28,6 %, die AfD 20,8 %, SPD 16,4 %, Grüne 11,6 %, Die Linke 8,8 %, während FDP (4,3 %) und BSW (4,97 %) an der Hürde scheiterten. Heute, am 24. Februar 2025, steht eine schwarz-rote Koalition in Aussicht. Doch während Deutschland seine neue Regierung formt, läuft ein anderes Drama ab: Die USA unter Donald Trump und Russland unter Wladimir Putin verhandeln bereits über die Ukraine – ohne die EU. Für Ungarn und Viktor Orbán könnte das ein Triumph sein, für die EU und somit auch deutsche Interessen ein selbstverschuldeter Rückschlag.
Wirtschaft als Anker, Diplomatie als Trump(f)
Wirtschaftlich bleibt alles stabil: Über 3.000 deutsche Firmen wie Audi oder Siemens sichern in Ungarn Jobs und Umsätze. Trump, seit 20. Januar 2025 im Amt, lobte Ungarn gestern auf X als „smartes Investitionsziel“ und drängte Tesla & Co., dort Fuß zu fassen. Politisch jedoch hat sich die Lage verschoben. Orbán spielte im Vorfeld der US-russischen Gespräche eine Schlüsselrolle: Er reiste 2024 nach Kiew, Moskau, Peking und zu Trump, um Vermittlungsgespräche anzubahnen. Brüssel wies das zurück – Orbán erntete Kritik, seine Initiativen wurden als störend abgetan. Jetzt, wo die USA und Russland verhandeln, stehen die EU und somit auch deutsche Interessen außen vor. Selber schuld?
Schwarz-Rot und die EU im Schatten
Eine CDU/CSU-SPD-Koalition könnte Ungarn pragmatisch begegnen. Friedrich Merz’ pakativ gesetzten migrationskritische Töne im Wahlkampf harmonierten zumindest auf dem Papier mit Orbáns Linie, doch die SPD hält an EU-Positionen fest. Ungarn drohen weiterhin Kürzungen von 7,5 Milliarden Euro wegen vermeintlicher Rechtsstaatsprobleme – ein Vorwurf, den die EU selbst definiert. Länder wie Ungarn, die bei Migration oder Genderpolitik nicht mit der linken Drift Brüssels mitziehen, gelten automatisch als rechtsstaatlich fragwürdig. Die EU wollte keine Vermittlung, nun ist sie – und damit Deutschland – bei den Ukraine-Gesprächen obsolet. Orbán hingegen sieht sich bestätigt: Seine Vorarbeit ebnete den Weg für Trumps Dialog mit Putin.
Trump und Orbán: Die neue Achse
Trump treibt die Verhandlungen voran. Am 22. Februar 2025 forderte er beim CPAC, Europa solle „Ungarn fair behandeln“. Sein Florida-Treffen mit Orbán 2024 zahlt sich aus: Ungarn könnte als Vermittler in der Ukraine-Frage glänzen. Dazu lockt Budapest mit einem Steuersatz von 8,5 % (2024 gesenkt) deutsche Firmen. Die EU, die Orbáns Diplomatie sabotierte, hat keinen Platz am Tisch, während Trump und Putin die Fäden ziehen. Trumps „Friedensplan“, der Russland entgegenkommt, wird die ungarisch-deutschen Beziehungen kaum erschüttern – aber deutsche Interessen in der EU schmälern.
Pragmatismus siegt
Die ungarisch-deutschen Beziehungen bleiben 2025 wohl generell unverändert: wirtschaftlich eng, politisch pragmatisch. Eine schwarz-rote Regierung könnte die Spannungen mit Orbán mildern, während die EU sich – und mit ihr Deutschland – ins Aus schießt. Ihre Ablehnung von Vermittlungsgesprächen – damals bei Orbán, heute bei Trump und Putin – rächt sich. Ungarn gewinnt weiter an Gewicht, Deutschland balanciert, und Brüssel steht mit leeren Händen da. Die nächsten Monate zeigen, wer die Zeche zahlt – vermutlich die, die nicht mitspielen wollten.
Analyse via inungarn.eu