
Viktor Orbán ist eine umstrittene Figur: Für die einen ein Verteidiger konservativer Werte gegen Krieg, linke Ideologien wie die LGBTQ-Bewegung und eine übermächtige EU. Für die anderen ein Rätsel, weil er mit Emmanuel Macron, Olaf Scholz und Co. verhandelt, Hände schüttelt und auf Fotos lacht – trotz seiner scharfen Rhetorik. Wie passt das zusammen? Orbán trennt Ideologie von Politik, um Ungarn wirtschaftlich stark zu halten. Und er ist nicht der Einzige: Andere Länder machen dasselbe mit ihm, denn Ungarn ist ein wirtschaftlicher Magnet.
Wirtschaft über Ideologie
Ungarn braucht Handel und Investitionen – und bietet dafür viel. Frankreich ist ein wichtiger Partner, nicht nur im Handel, sondern auch als Investor. Dasselbe gilt für Deutschland oder die Emirate. Orbán und Außenminister Péter Szijjártó halten alle Kanäle offen, selbst zu Staaten, deren Politik sie ablehnen. Das ist kein Verrat, sondern Strategie. Mit Macron zu dealen heißt nicht, dessen Ideen zu lieben – sondern Ungarn zu stärken. Umgekehrt sehen andere Länder in Ungarn eine Goldgrube: Mit einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von 2,9 % für 2025 – dem stärksten in der EU – holt Ungarn viel raus. Als Produktionsstandort ist es für ausländische Industrien unschlagbar.
Warum Ungarn für andere glänzt
Nicht nur Orbán spielt dieses Spiel – andere Staaten tun es auch, weil Ungarn lockt. Neben dem starken Wachstum punkten die niedrigen Steuern (z. B. 9 % Körperschaftsteuer, die niedrigste in der EU), günstige Arbeitskosten und die strategische Lage mitten in Europa. Dazu kommen gut ausgebildete Fachkräfte, moderne Infrastruktur und staatliche Förderungen für Investoren. Firmen wie BMW, CATL oder Samsung bauen hier Werke, weil Ungarn Lieferketten verkürzt und Profite steigert. Die Emirate investieren, weil Ungarn ein Tor zur EU ist – ohne deren Werte übernehmen zu müssen.
Weltweites Prinzip
Das ist kein Orbán-Trick, sondern Alltag in der Außenpolitik. Die USA dealen mit China trotz Spannungen, Deutschland kauft Gas aus Katar ohne dessen Gesetze zu kopieren. Indien und Pakistan handeln trotz Konflikten. Und genauso hofieren andere Ungarn: Frankreich und Deutschland brauchen Ungarns Produktionskraft, die EU profitiert von seinen Märkten. Staaten handeln nicht wie Freunde – sie sichern Interessen. Ungarn ist dafür ein perfekter Partner, egal ob Ideologien passen oder nicht.
Die Psychologie dahinter
Das braucht Köpfchen. Orbán trennt Werte – konservativ, national – von Verantwortung. Zu Hause setzt er sie durch: strenge Grenzen, klassische Familienpolitik. Nach außen lacht er mit Macron, weil Ungarns Wirtschaft es verlangt. Andere Länder machen es umgekehrt: Sie ignorieren Orbáns Rhetorik, weil seine Deals locken. Es ist Kalkül auf beiden Seiten – für Ungarn Jobs, für Investoren Gewinne.
Diplomatie ist kein Freundschaftsspiel
Im Alltag bricht man bei Streit ab. In der Politik nicht. Frankreich kauft ungarische Waren, deutsche Firmen bauen Fabriken. Dafür muss Orbán verhandeln, egal wie laut er die EU kritisiert. Und andere schlucken seine Haltung, weil Ungarn liefert: Wachstum, Standortvorteile, Zuverlässigkeit. Historisch normal: Selbst im Kalten Krieg redeten USA und Sowjetunion. Heute ist es dasselbe – von Budapest bis Peking.
Klarer Kurs, offene Türen
Orbán bleibt seinen Werten treu, aber schließt keine Türen. Mit Macron oder Scholz zu dealen, heißt nicht, deren Ideen zu lieben – sondern Ungarn zu stärken. Andere Länder tun dasselbe mit ihm, weil Ungarn boomt: 2,9 % Wachstum, Top-Standort, kluge Deals. Das mag Bürgern komisch vorkommen, doch Politik lebt von Ergebnissen. Werte wahren, Deals machen – so läuft es, überall auf der Welt.
Analyse via inungarn.eu