
US-Präsident Donald Trump erwägt, rund 35.000 Soldaten aus Deutschland abzuziehen und sie vermutlich gezielt nach Ungarn zu verlegen, berichtet The Post Millennial unter Berufung auf einen Artikel des britischen Telegraph. Diese Pläne könnten die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und der Europäischen Union weiter verschärfen – und zugleich ein klares Signal an Brüssel senden, das Ungarn zunehmend in die Enge treibt.
Eine Quelle nahe dem Weißen Haus erklärte, Trump sei „wütend, dass sie [EU] offenbar Krieg wollen“. Derzeit sind etwa 160.000 aktive US-Soldaten weltweit stationiert, ein bedeutender Teil davon in Deutschland. Die geplante Verlegung nach Ungarn unter Ministerpräsident Viktor Orbán, das sich durch seine russlandfreundliche Haltung von vielen EU-Staaten abhebt, wird als strategischer Schritt interpretiert. Trump sehe Ungarn demnach wohl als schützenswert an, heißt es von einigen Beobachtern, insbesondere angesichts der eskalierenden Spannungen zwischen Budapest und der EU.
Ist die EU wenig kompromissbereit?
Die EU und Ungarn liegen seit Jahren im Clinch – sei es wegen Orbáns Veto gegen Ukraine-Hilfen oder seiner Ablehnung Brüsseler Vorgaben. Angesichts des schwindenden Engagements der USA, die sich zunehmend von ihrer Rolle als „Weltpolizei“ verabschieden und sogar mit einem NATO-Austritt liebäugeln, ist es nachvollziehbar, dass die EU ihre Sicherheit selbst in die Hand nehmen will. Doch während die EU erhebliche Summen in eine militärische Aufrüstung investieren und dabei weltmachtähnliche Ambitionen andeuten könnte, fragt sich Trump, ob dieses Ausmaß und die begleitende Rhetorik wirklich angemessen sind. Statt auf Diplomatie oder Entwicklungshilfe zu setzen, scheine Brüssel auf Konfrontation ausgerichtet, so die Sicht aus Washington. Besonders brisant: Ein möglicher „Huxit“ – ein ungarischer Austritt aus der EU – wird zunehmend als Szenario gesehen, das Brüssel selbst durch seinen unerbittlichen Druck auf Ungarn befeuert. Sanktionen, politische Isolation und mangelnde Kompromissbereitschaft aus Brüssel könnten Ungarn endgültig aus der Union treiben. Vor diesem Hintergrund betrachtet Trump vermutlich die Stationierung von Truppen in Ungarn als Gegengewicht zu einer EU, die manche Kritiker derzeit für wenig kompromissbereit und schwer nachvollziehbar halten – eine Macht, die durch ihre Sturheit nicht nur Ungarn, sondern die gesamte europäische Einheit gefährdet.
Trumps wiederholte Kritik an NATO-Mitgliedern
Ein Sprecher für nationale Sicherheit der USA, Brian Hughes, betonte: „Obwohl keine konkrete Ankündigung unmittelbar bevorsteht, überprüft das US-Militär stets die Verlegung von Truppen weltweit, um aktuellen Bedrohungen für unsere Interessen bestmöglich zu begegnen.“ Trumps wiederholte Kritik an NATO-Mitgliedern, die ihre Verteidigungsausgaben nicht auf zwei Prozent des BIP steigern, spielt hier ebenfalls eine Rolle. Deutschland, als einer der Hauptstandorte US-amerikanischer Truppen, könnte somit auch für seine Zurückhaltung in dieser Hinsicht „bestraft“ werden.
Die Pläne kommen zu einem Zeitpunkt, da die transatlantischen Beziehungen ohnehin auf dem Prüfstand stehen. Medien berichteten bereits im Januar, dass Trump eine Reduzierung der US-Präsenz in Europa um 20 Prozent anstrebe und höhere finanzielle Beiträge von Bündnispartnern fordere. Ein Abzug aus Deutschland zugunsten Ungarns würde die europäische Sicherheitsarchitektur nachhaltig verändern – und die EU vor die Frage stellen, wie sie mit einem potenziell unabhängigeren Ungarn umgeht, das nun US-Truppen beherbergt.
Unerwartete Stärkung Ungarns
Ob und wann eine Entscheidung fällt, bleibt offen. Doch die Überlegungen zeigen: Trump positioniert sich Klar gegen das, was er aus Brüssel wahrnimmt – eine Politik, die für manche Beobachter undurchsichtig, starr und fern jeder Vernunft wirkt. Für Ungarn könnte dies eine unerwartete Stärkung bedeuten, während die EU vor neuen Zerreißproben steht. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob dieser geopolitische Schachzug Realität wird.
Analyse via inungarn.eu