Eine deutliche Anhebung des mindestlohns durchgesetzt

Die ungarische Regierung hat im November 2024 eine Anhebung des Mindestlohns beschlossen, die voraussichtlich ab Dezember wirksam wird.
Laut aktuellen Berichten wurde eine Einigung zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern sowie der Regierung erzielt, um den Mindestlohn um 15 % und den garantierten Mindestlohn um 10 % anzuheben. Damit würde der Mindestlohn auf etwa 315.400 HUF (ca. 850 EUR) brutto steigen, während der garantierte Mindestlohn auf etwa 266.800 HUF (ca. 720 EUR) ansteigen könnte.
Ziel der Reform ist es, den Mindestlohn langfristig auf 60 % des Durchschnittsgehalts zu erhöhen, wie es die EU-Richtlinien vorsehen.

Diese Erhöhung entspricht dem Plan, die Löhne in den kommenden Jahren schrittweise anzupassen, um Ungarn im europäischen Vergleich zu stärken. Parallel wird an einem sektoralen Lohnsystem gearbeitet, um flexiblere und branchenspezifische Mindestlöhne zu schaffen, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes besser entsprechen sollen.
Vergleich zu Deutschland
Der Mindestlohn in Deutschland wurde zuletzt zum 1. Januar 2024 angehoben und beträgt seitdem 12,41 Euro pro Stunde, was einer Erhöhung von etwa 3,4 % entspricht. Diese Anhebung war jedoch deutlich niedriger als die Inflationsrate, insbesondere bei Lebenshaltungskosten wie Nahrungsmitteln, die im Jahresvergleich um bis zu 15 % gestiegen sind. Die nächste geplante Anpassung erfolgt zum 1. Januar 2025 mit einem Anstieg auf 12,82 Euro, was weitere 3,3 % ausmacht.

Gewerkschaften kritisierten diese Anpassungen als unzureichend, da sie nicht mit den gestiegenen Kosten mithalten
Im Vergleich dazu hat die EU-Mindestlohnrichtlinie das Ziel, dass Mindestlöhne mindestens 60 % des Medianlohns erreichen sollten, was in Deutschland einem Mindestlohn von etwa 14 Euro entsprechen würde. Dies zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen der aktuellen Situation und den EU-Vorgaben.
Wir sind der Deutsche Gewerkschaftsbund

Das Diagramm zeigt die Entwicklung des Mindestlohns und die geschätzte Inflationsrate (Median) in Deutschland zwischen 2023 und 2024. Die Daten verdeutlichen die Diskrepanz zwischen den Lohnsteigerungen (rote Linie) und den Kostensteigerungen (schwarze Linie).
Analyse via inungarn.eu