Ungarn weist innerhalb der Europäischen Union (EU) die niedrigsten Strompreise auf. Dieser Umstand ist nicht nur für Haushalte sondern auch für Unternehmen von Bedeutung. Im Vergleich dazu hat Deutschland die höchsten Strompreise in der EU. Ein Blick auf die Preisstruktur und die möglichen Konsequenzen dieser Unterschiede bietet spannende Einblicke in wirtschaftliche und soziale Dynamiken innerhalb Europas.

Strompreise in der EU: Ein Überblick
Ein Balkendiagramm der Strompreise in der EU (Stand: Ende 2024) zeigt die erheblichen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Die Werte basieren auf dem Durchschnittspreis für Haushaltsstrom pro Kilowattstunde (kWh), inklusive aller Steuern und Abgaben:
Ungarn: ca. 10 Eurocent/kWh (niedrigster Preis in der EU)
Deutschland: ca. 45 Eurocent/kWh (höchster Preis in der EU)
EU-Durchschnitt: ca. 25 Eurocent/kWh
Andere Länder wie Polen, Bulgarien und Rumänien liegen ebenfalls unter dem Durchschnitt während skandinavische Länder sowie Belgien und Irland tendenziell teureren Strom aufweisen.
Warum ist Strom in Ungarn so günstig?
Die niedrigen Strompreise in Ungarn lassen sich durch mehrere Faktoren erklären:
Subventionierte Energiepreise: Die ungarische Regierung reguliert die Energiepreise stark und subventioniert Haushaltsstrom.
Geringere Abgaben: Im Vergleich zu anderen EU-Ländern erhebt Ungarn weniger Steuern und Abgaben auf Strom.
Energiemix: Ungarn nutzt einen Energiemix, der auf Atomkraft (z. B. Paks-Kernkraftwerk) und günstigem Importstrom basiert.
Auswirkungen hoher und niedriger Strompreise
Hohe Strompreise:
- Negative Effekte: Belastung für Haushalte und Unternehmen, Gefahr von Energiearmut.
Niedrige Strompreise:
Positive Effekte: Steigern die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, entlasten Haushalte massiv.
Negative Effekte: Theoretisch geringere Anreize für Energieeinsparungen und den Ausbau erneuerbarer Energien.
Strompreise nach Ländern: Gruppenübersicht
Länder mit den niedrigsten Strompreisen:
Ungarn: 10 Eurocent/kWh
Bulgarien: 12 Eurocent/kWh
Rumänien: 14 Eurocent/kWh
Polen: 15 Eurocent/kWh
Länder mit den höchsten Strompreisen:
Deutschland: 45 Eurocent/kWh
Irland: 40 Eurocent/kWh
Schweden: 38 Eurocent/kWh
Belgien: 35 Eurocent/kWh
Die Strompreisdebatte zeigt, wie Energiepolitik und Marktmechanismen ökonomische und soziale Entwicklungen innerhalb der EU beeinflussen. Der Vergleich zwischen Ungarn und Deutschland verdeutlicht die Spannbreite der Herausforderungen und Chancen die sich aus unterschiedlichen Ansätzen ergeben.
Prognose für 2025
Die Strompreise in Ungarn könnten aufgrund der steigenden Energiepreise weltweit und des politischen Drucks auf Subventionen leicht steigen was jedoch als relativ ungesichert gilt. Dennoch wird erwartet dass Ungarn weiterhin eines der günstigsten Länder für Haushaltsstrom in der EU bleiben wird. Für Deutschland hingegen werden weiterhin hohe Preise prognostiziert da der Ausbau erneuerbarer Energien und Netzmodernisierungen hohe Kosten verursachen.
Analyse via inungarn.eu