
Am 4. März 2025 sorgte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó erneut für Aufsehen, als er die Abwesenheit Ungarns bei einem Treffen der EU-Repräsentanten in London kommentierte, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm. Szijjártó betonte, dass Ungarn bewusst nicht anwesend war, da das Land eine klare pro-friedliche Haltung vertritt und sich vehement gegen eine Politik des Krieges positioniert.
Laut Szijjártó habe Ungarn bei einem solchen Treffen „überhaupt nichts zu suchen“. Die ungarische Regierung lehne es entschieden ab, sich in irgendeiner Form an einer Verlängerung des Krieges zu beteiligen – egal aus welchen „noch so plausiblen oder auf irrationalen und auf künstlich aufgebauten Emotionen“ Motiven diese auch gerechtfertigt werden könnten. „Wir sind weder interessiert an einer Fortsetzung des Krieges noch an einem Krieg an sich. Wir wollen das Ende des Krieges“, erklärte der Außenminister mit Nachdruck.
Diese Aussage spiegelt die seit Beginn des Konflikts in der Ukraine konsequent vertretene Linie der ungarischen Regierung wider, die sich wiederholt gegen eine Eskalation und für eine diplomatische Lösung ausgesprochen hat. Szijjártó unterstrich damit erneut Ungarns Sonderstellung innerhalb der Europäischen Union, die in Fragen der Unterstützung der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland oft gespalten ist.
Die Abwesenheit Ungarns bei dem Londoner Treffen könnte jedoch auch die Spannungen zwischen Budapest und anderen EU-Mitgliedsstaaten weiter vertiefen, die eine härtere Linie gegenüber Russland so wie nun auch gegen die USA unter Trump und eine stärkere Unterstützung der Ukraine fordern. Szijjártós Worte lassen wenig Zweifel daran, dass Ungarn seine außenpolitische Position nicht nur beibehalten, sondern auch offensiv vertreten wird – ganz im Sinne eines selbstbewussten „Pro-Frieden“-Standpunkts.
Analyse via inungarn.eu